Samstag, 20. Dezember 2008

Alltag in der Krise

Ein Artikel aus "Der Zeit", der mich zum Nachdenken anregt und der Welt die rote Karte zeigt.

Alltag in der Krise

Freitag, 19. Dezember 2008

Grimmaische Straße


Ich steh‘ im Gewühl einer Menschenschar,

sie lebt für geschnürte Zeit, kurz und sonderbar.

Sie nimmt mich mit und lässt mich stehn,

verfolgt kein Ziel, sondern das Geschehn.


Stände an Stände, beengt durch sie,

sahen wir, wie sie aufschrie

Die Menge, in ihrer treibenden Rast,

jeglicher Quergeist ,eine Last


Sie locken uns am Wegesrand

Ob Verkaufs-, Sprach-, Musikgewandt.

Sie warten auf unsere Aufmerksamkeit,

auf Münzen, ein Lächeln, Bedeutsamkeit.


Sie läuft in verweilender Zügigkeit,

vom einzelnen Fuße befreit

Den Weg, gekreuzt von warmen Lichtern,

belebt von geröteten Gesichtern.


Blicke aller Lüste treffen sich,

obgleich sie sich spüren oder nicht.

Sie nehmen mich mit und lassen mich stehn,

verfolgen kein Ziel, sondern das Geschehn.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ein kleines, gewitzeltes Geburtstagsständchen für mein Bruderherz


GEBURTSTAAAAAAAG


Dein Geburtstag ist wieder da,
ein Tag voller Neider.

Dir wird gratuliert,
Glück, Gesundheit, Liebe an dich adressiert.

Dein Geburtstaaaaaaaag,
fällt jedes Jahr auf den selben Tag.
Dein Geburtstaaaaaaaag,
Schade, es ist meist kein Urlaubstag.

Ich stoße auf dich an,
zum Gedenken daran,

Dass du mein Brüderchen bist,
der heut die Geburtstagsfahne hist.

Dein Geburtstaaaaaaaag
fällt jedes Jahr auf den selben Tag
Dein Geburtstaaaaaaaag,
Schade, es ist mein kein Urlaubstag





Ein edler Mensch verdient ein edles Ständchen.
Ich liebe dich.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Tür an Tür



Ich höre das Berühren der Tasten. Sie packen mich am Hals und schleifen mich zu einer Tür, die ich vor kurzer Zeit, in der Hoffnung, dass sie für immer verschlossen bliebe, zugeschlagen habe. Sie war nie wirklich zu. Ein Spalt, getränkt in einem so kaltem Rot, strahlt mich in einem Licht an, das meinen Schatten erschrecken lies. Es ist mein gebrochenes Herz, mein geschlagener Stolz, mein Schmerz, meine Reue, meine Liebe.
Nun schaust du mich verschlafen an, möchtest geküsst werden und wieder zu mir treten, in der Hoffnung mein Leben zu bestimmen. Ich schaue dich fragend an: Wie hast du es geschafft, dass Schloss zu brechen um mich wiederzusehen.
Ich will mit deiner fordernden Stärke nicht mithalten. Es gab doch diesen Grund, warum ich dich einsperren musste. Es gab doch diesen Grund, warum es ohne dich viel schwereloser zu ertragen ging.
Du bist die Tür, die mein Leben immer wieder umwirft, erschüttert, zurückholt, braucht. Ich brauche dich für das friedliebende, glücksame Überleben auf dieser Welt. Doch bin ich mir dem, wenn ich deine Lichtpforte sehe, nie bewusst. Stattdessen schließe ich ruckartig, gehetzt, unsicher die Tür der Überwindung auf. Doch anstatt mich jemand verständnisvoll empfängt, stehe ich allein in einem weißen, nüchternen Raum.
Ich trete auf jene Schwelle und zögere in meiner Entscheidung: Richte ich dieses karge, kalte Zimmer mühsam ein oder will ich dich, mein gebrochenes Herz, mein geschlagener Stolz, mein Schmerz, meine Reue, meine Liebe.